Wenn du trauerst, fühlt sich dein Gehirn oft an wie in Watte. Du willst dich konzentrieren. Du willst deinen Job machen, funktionieren, liefern. Aber dein Kopf macht nicht mit.
Was du früher mit links erledigt hast, kostet dich heute unendlich viel Kraft. Deine Gedanken springen. Dein Gedächtnis lässt dich im Stich.
Und manchmal weißt du gar nicht mehr, was du eigentlich den ganzen Tag gemacht hast.
Du stellst dir die Frage: „Was ist denn bloß los mit mir?“
In diesem Artikel erfährst du:
- warum dein Gehirn in der Trauer auf Sparflamme läuft
- was das mit Selbstschutz zu tun hat
- und was du tun kannst, um dich in solchen Momenten besser zu unterstützen
Ich zeige dir außerdem einfache Tipps, die du sofort umsetzen kannst – besonders im Berufsalltag.
Was passiert in deinem Kopf, wenn du trauerst?
Das Gehirn im Ausnahmezustand
Trauer und das Gehirn – das klingt erst mal technisch. Aber wenn du weißt, was in dir passiert, kannst du liebevoller mit dir umgehen.
Trauer ist kein reines Gefühl, sondern eine ganzheitliche Erfahrung: körperlich, emotional und mental.
In der Trauer wird dein ganzes System umgebaut. Dein Körper schüttet Stresshormone aus und es passiert folgendes (sehr einfach zusammengefasst):
- Dein Gehirn schaltet in den Überlebensmodus
- Der präfrontale Cortex (der für Planung, Sprache, Struktur zuständig ist) fährt runter
- Das limbische System, also der emotionale Teil, übernimmt die Regie. Stresshormone wie Cortisol, Noradrenalin und Dopamin werden vermehrt ausgeschüttet.
Die Folgen:
- Konzentrationsprobleme
- Gedankenkreisen
- Gefühl von Watte im Kopf
Du fühlst dich erschöpft, überfordert, energielos.
Manche beschreiben das auch als „Trauernebel“. Du bist anwesend, aber nicht wirklich da.
Denkblockaden in der Trauer – typische Situationen aus dem Alltag

Gerade Frauen in Führungsrollen trifft dieser Zustand besonders hart.
Du bist es gewohnt, zu funktionieren, Entscheidungen zu treffen, klar zu denken.
Doch plötzlich wirkt die To-do-Liste wie ein unübersichtlicher Dschungel. Kleine Entscheidungen fühlen sich riesig an. Termine verschwimmen. Texte bleiben nicht hängen.
Und statt Mitgefühl meldet sich der innere Kritiker: „Reiß dich zusammen.“ – „Andere schaffen das doch auch.“
Doch was du gerade erlebst, ist kein Versagen. Es ist dein System, das dich schützt. Dein Gehirn hat die Prioritäten verschoben. Weg von Leistung, hin zu Überleben.
Du verarbeitest gerade einen emotionalen Ausnahmezustand. Und das braucht Kraft, auch wenn man es nicht sieht.
Tipps für deinen Alltag mit Trauer
5 Tipps, die du sofort anwenden kannst, wenn deine Konzentration nachlässt
- Atmen gegen den inneren Nebel
Atme tief ein, zähle bis vier. Kurzes Innehalten. Dann langsam ausatmen, wieder bis vier zählen. Das beruhigt dein Nervensystem und schafft Platz für klare Gedanken.
- Gedankenparkplatz anlegen
Notizblock, App, Klebezettel – Hauptsache: raus aus dem Kopf.
To-dos, Gedanken, Fragen. So entlastest du dein Gehirn und musst nicht alles „im Kopf behalten“.
- Körper vor Kopf
Bewegung bringt den Kreislauf in Gang und lässt auch mentale Blockaden oft leichter werden. Kurz spazieren gehen, Treppen steigen, den Körper spüren.
- Reduziere Komplexität
Frage dich: Was ist heute wirklich wichtig? Statt lange To-do-Listen: drei Dinge pro Tag. Und das reicht.
- Sprich es aus – auch im Arbeitsumfeld
Du musst nicht in Details gehen. Aber ein Satz wie „Ich bin gerade nicht ganz bei mir. Bitte hab einen Moment Geduld.“ kann Druck rausnehmen und Verständnis schaffen.
3 weitere, etwas Ungewöhnliche, aber wirksame Ideen
- Natur für dein Gehirn
Der Blick ins Grüne senkt nachweislich Stress. Selbst fünf Minuten im Park oder ein offenes Fenster mit Bäumen in Sichtweite helfen beim Sortieren deiner Gedanken. Und wenn gerade keine Natur in Sicht ist, hilft auch der Blick auf eine grüne Wand oder einen grünen Zettel.
- Musik ohne Worte
Instrumentale Musik kann dir helfen, in den Arbeitsmodus zu kommen, ohne dich kognitiv zu überfordern.
- „Nicht-to-do“-Liste schreiben
Mach dir bewusst, was du nicht heute schaffen musst. Das nimmt den Druck raus und hilft, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Verstehen, was da gerade in dir passiert

Wenn du weißt, dass dein Gehirn in der Trauer anders funktioniert, kannst du dich selbst mit mehr Mitgefühl betrachten. Du beginnst zu verstehen, dass dein aktueller Zustand völlig normal ist und hörst auf, dich innerlich zu kritisieren.
Gerade Frauen in Verantwortung tun sich oft schwer damit, langsamer zu werden.
Aber genau das ist jetzt wichtig.
Denn nur wer sich selbst Raum gibt und für sich selbst sorgt, kann langfristig auch wieder für andere da sein.
Trauerbewältigung im Alltag bedeutet nicht, wieder „die Alte“ zu werden, sondern dich neu kennenzulernen. Mit allem, was gerade ist.
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Fazit – Dein Kopf ist nicht „kaputt“, du bist in Trauer
Trauer verändert dein Denken. Deinen Alltag. Deinen Umgang mit dir selbst.
Und das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen dafür, dass dein System gerade Großes leistet. Auch wenn es nach außen leise aussieht.
Du hast heute gelernt, warum dein Kopf in der Trauer nicht so funktioniert wie sonst.
Du weißt jetzt, dass dein Gehirn dich schützen will und nicht blockieren.
Und du hast Strategien kennengelernt, wie du dir im Alltag helfen kannst.
Mit kleinen Schritten, die Großes bewirken können.
Nimm dir mit:
Deine Konzentrationsprobleme sind keine Einbildung.
Sie sind Ausdruck eines Prozesses, der tief geht.
Du darfst Geduld mit dir haben. Und dir die Zeit geben, die du brauchst.
Trauer ist keine Pause vom Leben. Sie ist ein Teil davon.
Und auch wenn es sich gerade schwer anfühlt: Du bist auf dem Weg.
Und du musst ihn nicht allein gehen. Wenn du willst, unterstütze ich dich dabei!
➡️ Du willst noch tiefer verstehen, was Trauer eigentlich ist – und warum sie sich manchmal so widersprüchlich anfühlt?
Dann lies gerne meinen Artikel:
👉 Was ist Trauer? Bedeutung, Ursachen und wie du Trauer verarbeiten kannst
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